Vorträge und Reden 2016

Michael Groschek,
Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Integration braucht Investition

Damit Nachbarschaft gelingt, braucht es Menschen, die konkret vor Ort anpacken und Räume, die Begegnung möglich machen. Das gilt gerade jetzt, da vielerorts neue Nachbarn zu integrieren sind. Mit einem Städtebau-Sonderprogramm und der Wohnungsbauoffensive unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen die Kommunen dabei, in beides zu investieren: in Quartiersmanagement und in die bauliche Infrastruktur. Es geht darum, aus der Zuwanderung positive Impulse für die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden zu ziehen, damit alle Bewohner ihr Quartier als Heimat erleben.

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Axel Gedaschko,
Präsident des GdW Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen

Zuhause ist mehr als 4 Wände

Wir stehen vor einer der größten Herausforderungen seit der Deutschen Wiedervereinigung. Allein um das Wohnungsbaudefizit der vergangenen Jahre auszugleichen, brauchen wir jährlich zusätzlich 140.000 neu gebaute, bezahlbare Mietwohnungen. Durch die stark erhöhte Zuwanderung wachsen zudem die Anforderungen an die Integrationsarbeit in den Quartieren. Die Wohnungsunternehmen sind hierbei wichtige Partner der Städte. Dabei steht fest, dass es nicht ausreicht, nur Wohnraum zu schaffen. Darüber hinaus ist eine gemeinsame, integrierte und schlüssige Integrationsarbeit dringend erforderlich.

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Prof. Dr. Andreas Zick,
Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld

Zwischen Willkommenskultur und neuen Gräben – Chancen einer zivilgesellschaftlichen Integrationsgemeinschaft

Beim Thema Migration geht ein Riss durch unsere Gesellschaft: Es scheint, dass die Gräben zwischen einer willkommensorientierten und einer ab­wehrmotivierten Gesellschaft stärker geworden sind. Wie ist es bestellt um die Qualität der Zivilgesellschaft, aber auch um die Gefahren, die von rechtsextremen und rechtspopulistischen Gruppen ausgehen? In welchem Ausmaß tangiert dies die Stadtgesellschaft? Diese Fragen sollen vor dem Hintergrund der Bielefelder Studien zu menschenfeindlichen Integrationsvorstellungen aufgegriffen werden.

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Prof. Jörg Friedrich,
Lehrstuhl für Gebäudelehre und Entwerfen, Leibniz Universität Hannover

Flüchtlingskrise – eine Chance für innovative Architektur und neue Stadtplanungskonzepte

Seit mehreren Jahren forscht der Architekt Jörg Friedrich an neuen Konzepten der Stadtplanung und innovativen Modellen für eine menschenwürdige „Architektur des Ankommens“. Die Flüchtlingskrise versteht er nicht als Bedrohung, sondern als Chance für Erneuerungen. In seinem Vortrag stellt er architektonische Ideen für eine Willkommenskultur vor und zeigt Handlungsstrategien auf. Anhand von konkreten architektonischen Entwürfen für zukunftsweisende und prototypische Formen des Wohnens am Existenzminimum eröffnen sich planerische Perspektiven bis hin zur „Zukunftsstadt für alle“.

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Dunja Hayali,
TV-Journalistin

Migration – Herausforderung und Chance gesellschaftlicher Entwicklung

Als Tochter irakischer Eltern besitzt die Journalistin und ZDF-Moderatorin („Morgenmagazin“) Dunja Hayali das, was sie selbst als „Migrationsvordergrund“ bezeichnet. Sie unterstützt die Initiativen „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ und „Gesicht zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“. Für ihre Arbeit als Reporterin und für ihr Engagement für Flüchtlinge wurde Dunja Hayali mit der Goldenen Kamera 2016 in der Kategorie Beste Information ausgezeichnet. Für ihre Rede anlässlich der Preisverleihung, in der sie den Hass thematisierte, der ihr in der jüngsten Zeit entgegenschägt, erhielt sie stehende Ovationen.

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Cem Özdemir,
MdB und Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen

Heimat entsteht dort, wo man sich wohlfühlt und erfolgreich zusammenlebt

1965 geboren, ist Cem Özdemir ein Kind der ersten deutschen Migrantengeneration: Seine Eltern sind Anfang der 1960er Jahre als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Der Begriff der Heimat hat für den Grünen-Politiker nichts Exklusives. Bei Heimat, so seine Über­zeugung, geht es nicht um genetische Abstammung, sondern um gemeinsame Werte. Özedmir fordert daher, dass Deutschland auch von muslimischen Zu­wanderern die Akzeptanz westlicher Grundwerte verlangen muss. Man könne Menschen willkommen heißen und gleichzeitig erwarten, dass sie sich auf ihre neue Heimat einlassen.

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